Feuer und Blut – ein Geschichtslehrbuch, nur spannend

Bewertung: 4.5 von 5.

Letztes Jahr wurde die Vorgeschichte zu Game of Thrones mit der ersten Staffel von House of the Dragon veröffentlicht. Seit geraumer Zeit haben wir im Freundeskreis einen Serienabend, wozu sich diese Serie perfekt geeignet hat, da wir auch schon Game of Thrones zusammen geschaut hatten. Ich bin ja ein großer Game of Thrones Fan, bis auf Staffel 7 und 8 versteht sich ;). Daher hatte ich mich sehr gefreut noch mehr von diesem Universum sehen zu dürfen.

Die erste Staffel von House of the Dragon fand ich herausragend. Es fühlte sich so, als hätten sich die Showrunner wieder auf ihre alten Stärken von den ersten Staffeln Game of Thrones besonnen, also schlagkräftige Dialoge, nachvollziehbare Charaktere und realistische Charakterentwicklungen. Die Drachen-Action ist natürlich auch ein großer Pluspunkt. Von daher war ich interessiert daran, wie die Geschichte weitergeht. Der erste Band (es soll wohl noch einen zweiten geben, aber wer weiß ob und wann bei George R. R. Martin…) beinhaltet nämlich die komplette Story der Serie.

Das Buch beginnt mit der Eroberung von Westeros durch Aegon den Eroberer und endet mit der Herrschaft von einem Sohn Königin Rheanyras. Am Anfang hatte ich noch Sorge, dass mich der ganze erste Teil bevor es zum Drachentanz, also den Geschehnissen aus der Serie, kommt eher langweilen würde. Doch diese Sorge hat sich schnell verflüchtigt. Das Buch liest sich ein bisschen wie ein Geschichtsbuch, aber irgendwie voll spannend. Es gibt immer abgeschlossene Geschichten mit interessanten Charakteren. Hier und da auch ungelöste Fälle, wo auch der Autor keinen Aufschluss geben kann und man sich als Leser fragt, was zur Hölle ist da passiert. Ein Beispiel, das mir im Gedächtnis geblieben ist, ist die Rückkehr einer, ich glaube, Tante von Viserys I., also der König aus Staffel 1 HotD. Diese kommt wohl von Valyria mit einer unaussprechlichen Krankheit zurück. Es wäre auch super, wenn es dazu noch eine Serie geben würde. Der Untergang Valyrias ist sicher ein spannendes Thema!

All solche Geheimnisse und Entwicklungen tragen dazu bei, dass ich als Leser mit rätsele. Dazu kommt, dass es Schlag um Schlag weiter geht. Es passiert super viel im Buch, insgesamt vergehen 136 Jahre. Dadurch wurde es mir nie langweilig und die 900 Seiten verflogen im Nu. Nach der Eroberung von Westeros verbringt man viel Zeit mit dem Großvater von Viserys I. bis es dann um den Drachentanz geht. Nachdem der vorbei war ging es noch um die Nachwehen, welche ich noch am uninteressantesten fand. Allerdings hatte ich zu den Charakteren, die am Ende übrig waren, doch eine so starke Bindung, dass es mich interessierte, wie es mit denen nun weiterging. Die Illustrationen fand ich auch sehr gelungen und lockerten den Lesefluss immer mal wieder auf.

Wenn ihr also mal wieder Bock habt in die Welt von Game of Thrones einzutauchen, kann ich euch Feuer und Blut wärmstens empfehlen. Ich hatte super viel Spaß dort mal wieder einzutauchen und zu erfahren, wie es mit Rheanyra in der Serie weitergehen wird! Wer aber eher einen Roman sucht, bzw erwartet, wird hier enttäuscht werden. Wie ich bereits erwähnte gibt es keine große zusammenhängende Geschichte, sondern eher einen geschichtlichen Abriss zum Hause Targaryen.